Für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen im Jahresabschluss benötigen wir biometrische Grundwerte inkl. Trendannahmen als bestmögliche Schätzung (IAS 19) bzw. vernünftige kaufmännische Beurteilung (HGB). Üblicherweise verwenden wir die Heubeck-Richttafeln 2018 G. Auch Pensionsfonds und Pensionskasse benötigen für ihre Kalkulationen aktuelle biometrische Grundlagen.

Durch Covid-19 sind die Sterbewahrscheinlichkeiten in den Jahren 2020 bis 2022 angestiegen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Jahre 2020 bis 2022 nicht repräsentativ für die Zeit nach der Pandemie sind. Somit fehlt eine geeignete Datenbasis, um die biometrischen Grundwerte fortzuentwickeln oder zu überprüfen, ob der bisher unterstellte Sterblichkeitstrend noch Bestand hat. Daher werden in diesem Vortrag einzelne Todesursachen betrachtet.

Diabetes steht stellvertretend für Todesursachen, die seit Jahren einen Anstieg zu verzeichnen haben. Es stellt sich die Frage, ob die Zunahme solcher Todesursachen weiterhin durch den Rückgang anderer Todesursachen überkompensiert werden kann oder ob eine Trendwende zu erwarten ist, die Sterbewahrscheinlichkeiten also zukünftig wieder ansteigen könnten.

Covid-19 ist dagegen eine ganz neue Todesursache – eine Krankheit, die es vor 2019 nicht gab, die uns aber dauerhaft erhalten bleiben wird. Es ist zu erwarten, dass sich dadurch die Sterbewahrscheinlichkeiten tatsächlich erhöhen werden.

Hitze ist eine Todesursache, die seit langem bekannt ist – in heißen Phasen sterben deutlich mehr Menschen als an kühlen Tagen. Durch den Klimawandel ist zukünftig mit einer Zunahme von heißen Tagen und somit mit mehr Hitzetoten zu rechnen. Auch hierin könnte ein Grund liegen, dass der Rückgang der Sterbewahrscheinlichkeiten verlangsamt oder sogar umgekehrt werden könnte.