Der Vortrag baut auf dem unmittelbar davor stattfindenden Vortrag auf, ist aber auch ohne diesen verständlich. Es werden konkrete Ergebnisse zweier quantitativer Analysen vorgestellt, die das im anderen Vortrag motivierte Kapitalmarktmodell mit stochastischer Entwicklung von Aktien, Zinsen und Inflation nutzen.Im Fokus des ersten Teils steht die Frage, wie sich die Höhe einer Garantie auf inflationsbereinigte Chancen und Risiken konkreter Produkte auswirkt. Wir betrachten hierfür marktübliche Altersvorsorgeprodukte und variieren das Garantieniveau der Produkte zwischen 60% und 90% der eingezahlten Beiträge. Die zentrale Erkenntnis ist, dass im aktuellen Zinsumfeld der „Preis“ einer Garantie (also die Reduktion der Chance) real ähnlich hoch ist wie nominal. Der „Nutzen“ der Garantie (also die resultierende Risikoreduktion) fällt hingegen real deutlich geringer aus als nominal. Eine ausschließlich nominale Betrachtung liefert also kein vollständiges Bild der Wirkungsweise von Garantien auf das Risiko. Insbesondere können im aktuellen Zinsumfeld Produkte mit abgesenkter Garantie auch für sicherheitsorientierte Verbraucher bedarfsgerecht sein. Der zweite Teil konzentriert sich auf Besonderheiten, die sich in diesem Zusammenhang für Produkte der bAV ergeben – insbesondere in Bezug auf die sehr hohe Garantieerfordernis bei der Beitragszusage mit Mindestleistung (BZML). Hierfür vergleichen wir ein marktübliches dynamisches Hybridprodukt mit einer Garantie von 60 % bis 90 % der Beiträge mit einem rein sicherungsvermögenbasierten Produkt mit einer Garantie von 100 % der Beiträge. Während in der Praxis bei der BZML oft sogenannte teildynamische Renten zum Einsatz kommen, bieten manche Anbieter in der beitragsorientierten Leistungszusage (BOLZ) ausschließlich sogenannte volldynamische Renten an. Durch die unterschiedlichen Überschusssysteme übertragen sich in diesen Fällen die Vorteile, die eine BOLZ mit abgesenkter Garantie im Vergleich zu einer BZML in der Ansparphase aufweist, nicht unmittelbar auf die Rentenphase. Daher analysieren wir neben Ablaufleistungen auch die Auswirkungen auf die Anfangsrenten.