Auf EU-Ebene wurde die Einführung eines Paneuropäischen Privaten Pensionsprodukts (PEPP) beschlossen. Die PEPP-Verordnung ist in ihrer Gesamtheit (insb. Verordnung (EU) 2019/1238 sowie Delegierte Verordnung (EU) 2021/473) ab 22. März 2022 anwendbar. Die regulatorischen Rahmenbedingungen enthalten u.a. 

• Vorgaben zu Anforderungen an „Risikominderungstechniken“ mit dem Ziel, durch das PEPP ein stabiles und angemessenes, individuelles Ruhestandseinkommen aufzubauen
• Vorgaben für ein Basis-PEPP (Standardvariante) inkl. einer 1 %-igen Beschränkung für Kosten und Gebühren
• Vorgaben für die Berechnung eines Risiko- und Renditeindikators für das PEPP-Basisinformationsblatt 

Die Vorgaben erfordern eine stochastische Modellierung zur Analyse der zukünftigen PEPP-Leistungen. Der Versicherungsverband Österreich (VVO) und das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) Ulm haben die Vorgaben aus den RTS quantitativ untersucht. Die Analysen wurden für 20 verschiedene Produktkonstellationen (Hybridprodukte sowie Misch- und Life-Cycle-Fondsprodukte) mit unterschiedlichen Laufzeiten (10, 20, 30 und 40 Jahre) und unterschiedlichen Kostenbelastungen (kostenfreies Szenario, 1 % und 2 %) analysiert.

Im aktuellen Kapitalmarktumfeld erfüllt keines der untersuchten Produkte die formulierten Anforderungen. Je nach Kalibrierung kann es aber auch zu Situationen kommen, in denen alle Produkte die formulierten Anforderungen erfüllen. Das Zusammenspiel aus absoluten Vorgaben in der Delegierten Verordnung und einer Kalibrierung der verwendeten Modelle an das jeweils aktuelle Kapitalmarktumfeld führt zu einer vorhersehbaren hohen Schwankung der Ergebnisse im Zeitverlauf.

In dem Vortrag werden die wichtigsten Anforderungen der PEPP-Regulierung sowie die wichtigsten Ergebnisse der Analysen von VVO und ifa vorgestellt.